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Ecuadorreise Pfarrer Krause August 2014

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Ecuadorreise vom 31. Juli bis 15. August 2014

„Herzlich willkommen zu Hause“ begrüßte mich Pater Othmar mit einer Umarmung.
Ja, es ist wie zu Hause wieder angekommen zu sein. Das Jahr in Ecuador hat mir die Finca zu einem bleibenden zu Hause werden lassen. Da bin ich wieder angekommen.

Der Lufthansaflug ging von Frankfurt nach Bogota. Dort stiegen wir –mein Bruder Romuald, seine Frau Rosa und die beiden Kinder Kathi und Christian und ich- um in einen weiteren Flug nach Quito. Wir landeten auf dem neuen Flughafen, der vor einem Jahr eingeweiht worden ist.
Wir wurden von Rosas Familie herzlich mit „Welcome Family Krause“ begrüßt.
Mit zwei Kleinbussen fuhren wir über die ein Tag zuvor eingeweihte neue vierspurige Caretera Richtung Norden nach Atuntaqui („große Trommel“), einer 21 000 Städtchen, dessen Einwohnern man größtenteils ihre indianische Abstammung anmerkt. Dort wohnt Rosas jüngere Schwester Guadalupe, die uns in ihrem Haus übernachten ließ.
Am ersten Tag gingen wir auf den renovierten Schienen spazieren, die demnächst eröffnet werden für einen Zug für Touristen von Quito nach Ibarra, der „weißen Stadt“ 10 km nördlich von Atuntaqui.
Atuntaqui liegt am Vulkan Imbabura, der für das indianische Volk Caranqui ihr mythologischer Vater ist.  Sein letzter Ausbruch war vor 14 000 Jahren.
Am Samstag, den 2. August zelebrierte ich in der neuen Kapelle San José auf Spanisch eine Heilige Messe für die Verstorbenen der Familie Solano und für Kathi zu ihrem 15. Geburtstag, denn dieser wird in Ecuador als großes Fest gefeiert. Dort hat der Bruder meiner Schwägerin Luis die Kapelle malerisch ausgestaltet. Er tritt damit in die Nachfolge des Großonkels, der in der Kirche St. Maria del Lourdes die Bilder gestaltet hat und dieses Jahr gestorben ist.
Luis Solano engagiert sich auch sehr sozial. So sucht er Hilfe für einen elfjährigen Jungen Ariel, der bei seiner Großmutter lebt und die zu zweit von der kläglichen Witwenrente leben.
Am Sonntag war Backtag bei einer befreundeten Familie, die einen Holzofen haben und die Kinder formten mit größter Begeisterung Brötchen, Brezeln und was sie Phantasie eingab.
Am Montag traf ich in Quito, der Hauptstadt von Ecuador auf 2800 m Höhe, die Familie Gonzalez: bei ihnen wohnte ich vor 19 Jahren, als ich Spanisch lernte. Jetzt ist die Tochter Sofia dort mit ihrem deutschen Lebensgefährten und ihrem sechs Monate altem Sohn zu Hause und Sofia vertreibt Naturseife aus den Bestandteilen Quinua, Zimt, Kakao, Hafer und Milch.  Und ich traf Irene Cazar: Sie hatte ihre Gemälde einmal im Gemeindezentrum Murrhardt ausgestellt und ist nun in Quito private Kunstlehrerin für Kinder und Jugendliche –und malt nach wie vor.
In der Nacht vom 5. auf den 6. August fuhren wir vom Norden Ecuadors in den Süden die Hochlandstraße Panamerikana entlang und besuchten unsere Freunde  Guillermo und Patricia in der drittgrößten Stadt Cuenca. Da besuchten wir die imposante Kathedrale, die vor über 100 Jahren von dem schwäbischen Architekten Johann Baptist Stiehle aus Dächingen erbaut worden ist. In der Krypta besuchten wir das Grab von Patricias Großonkel, der über mehrere Jahrzehnte Bischof in Cuenca war.
Wir übernachteten in einem Ferienhaus bei St. Isabel in einem breiten Tal, das vom Hochland sich immer mehr zur Pazifikküste öffnet mit wunderbar warmem Klima –im Unterschied zu dem kalten regnerischen Cuenca.
Mit Paty und Guillo fuhren wir an die Pazifikküste von Manglaralto zur Finca von Padre Othmar Stäheli, der 1972 die Missionsstation gegründet hat, ein Jahrzehnt später die Gemeinschaft Santa Maria del Fiat gründete und die Wallfahrtskirche in Form eines Schiffes auf den Felsen baute. Mit ihm haben unsere Kirchengemeinden die Partnerschaft aufgebaut.
Daraus entstanden weitere Projekte: das Aloe-Vera Projekt in Colonche mit Pater Bertram, der nun Weihbischof im größte Erzbistum Guayas in Ecuador ist; das Projekt Futuro Valdivia leitet Monika Steffel  und das Waisenkinderprojekt Santa Maria del Esperanza von Irmgard „Isabel“ Dietrich.
Im nördlichsten Fischerdorf –Rinconata- der Pfarrei hielt ich am Samstag, den 9. August einen Gottesdienst.
Am Sonntag, den10. August hielten Pater Othmar, ein österreichischen Ruhestandsgeistliche und ich Heilige Messe auf dem Santoario, einer Wallfahrtskirche auf einem Felsen in der Mitte der Kirchengemeinde: Von dort aus sieht man nach Norden und Süden alle Dörfer am Meer, die zur Pfarrei gehören.
Auf dem Santoario-Felsen ist auch das Waisenhaus von Irmgard Dietrich, die Behausung der Missioneras Santa Maria del Fiat, die Schule, der Kindergarten und die Antennen von Radio Maria.
Am Nachmittag trafen wir Weihbischof Bertram auf seiner Finca bei Colonche und er zeigte uns die Felder: Aloe Vera, Bananen, Kakao, Ananas, Passionsfrucht –Maracuja, Zitronengras; auch aus den Feigenkakteen kann man Essbares gewinnen.
Weihbischof Bertram lud uns dann noch zum Kaffee ein und wir stöberten in seinem kleinen Verkaufstand.
Mit viel Glück konnten wir am Abend noch in die große Holzkirche von Colonche hineinkommen. Aufmerksame Bewohner holten uns die  Mesnerin, die uns nochmals die Kirche aufschloss.
Am Montag, den 11. August, besuchten wir Monika Steffel in ihrer Krankenstation in San Pedro. Obwohl auf der anderen Seite die Leute kostenlos Untersuchung und Medikamente von der stattlich geführten Krankenstation erhalten, ist die Krankenstation von Monika Steffel mit Leuten gefüllt. Denn bei ihr erhalten sie die Medikamente, die sie wirklich brauchen und sind dann auch bereit, den Selbstkostenpreis zu tragen. Die Krankenstation ist auch durch die Hilfe aus Murrhardt und Sulzbach durch die Weihnachtsspendenaktion gut ausgestattet mit einem Ultraschallgerät. Der Boden konnte gefliest werden und die Räume wurden erweitert, um weitere Behandlungsmöglichkeiten zu haben. Das fordert auch der Staat: Nur wer alle medizinischen Bereiche abdecken kann, darf überhaupt eine Krankenstation führen, sonst muss er sieschließen. Das führte tatsächlich zu einigen Schließungen –wie auch auf der Finca von Pater Othmar; und damit auch wiederum zu mehr Arbeitslosen und zu einer schlechteren medizinischen Infrastruktur.
Ein Spontanbesuch  führte mich zum Waisenprojekt von Irmgard Dietrich, die in Ecuador Isabel genannt wird, weil das leichter für die Ecuadorianer auszusprechen ist.
Mit der Starthilfe vom Staat, hat Irmgard Dietrich Waisenhäuser aufgebaut, das heißt: verwaiste Kinder können hier leben wie in einer Familie durch die Missioneras betreut, und können hier auch die Schule besuchen. Gerade wird an einem Haus für verwaiste Jugendliche gebaut.
Und dann mussten wir die Küste auch schon wieder verlassen.
Mit dem Nachtbus kehrten wir wieder in das Hochland nach Atuntaqui zurück.
Wir gönnten uns einen Einkaufstag auf dem Textilmarkt in Otavalo. Die Otavalo-Indianer verkaufen weltweit ihre Textilien.
Und schon geht es wieder zurück. Mehrere Erdbeben der Stärke 5 haben die neue Straße mit Berggeröll übersät und der Flughafen war geschlossen.
Doch mein Flug ging wieder regulär. So galt es Abschied nehmen von Ecuador, einem Land mit herrlicher Landschaft und wunderbaren Menschen.   
Pfarrer Andreas Krause

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