Bei strahlendem Frühlingswetter begaben sich die Wallfahrer der diesjährigen Maiwallfahrt auf den Weg zum Hohenberg, dem höchsten Berg des Ellwanger Landes.
Mit Gebet und Gesang fuhren sie durch die blühende Landschaft auf der Pilgerfahrt zur Kirche des Hl. Jakobus. Dort auf dem Hohenberg war in romanischer Zeit schon eine Gebetsstätte errichtet worden, und von dieser Zeit stammt auch das erste Zeugnis , dass dort eine Pilgerstation des Jakobsweges war.
Dies allein wäre nicht der Grund gewesen, warum man sich dieses Ziel ausgesucht hatte. Dort war der bekannte und weit über die Grenze seines Heimatortes berühmte Künstler Sieger Köder (87) über lange Jahre der Ortspfarrer.
Aus dieser Zeit stammen auch die verschiedenen Glasfenster der Kirche, alle vom Künstler gestaltet in der für ihn charakteristischen kräftigen Farbgebung. Und dort befindet sich auch eine Pilgerherberge, deren Giebelwände mit Bildern des Künstlers verziert wurden.
Nach dem Pilgergottesdienst in der Kirche St.Jakobus begab sich die Pilgergruppe zum nahegelegenen Ort Rosenberg, wo seit etwa einem Jahr das Sieger-Köder-Zentrum eingerichtet ist. Es ist kein Museum , sondern vielmehr eine Informationsstätte, in der das Werk des Künstlers in seiner ganzen Breite erläutert und erklärt wird. So sind dort verschiedene Entwürfe von Glasfenstern für Kirchen und Andachtsräume im In-und Ausland zu sehen und die Verfahren zur Herstellung der Fenster werden im Detail erläutert. Nach einer interessanten Führung durch die Informationsstätte ging`s dann wieder heimwärts, diesmal durch das liebliche Kochertal. Und da die Beschäftigung mit Kultur sehr hungrig macht, kehrten die Pilger kurz vor Murrhardt noch einmal ein, um ein kräftiges Abendessen einzunehmen.
S. Knapp
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